Einfache Raspberry Pi Installation
Du hast deinen “Kleinen” endlich zu Haus und möchtest jetzt wissen, wie du deine Raspberry Pi Installation einfach und schnell durchführen kannst?
DarkWolfCave.de
Du hast keinen Monitor in der Nähe und möchtest deinen Pi via SSH installieren und weißt nicht genau wie?
Dann ließ weiter oder springe direkt zum Video 😉
Was benötigen wir für die Raspberry Pi Installation?
Die eigentliche Hardware – falls du sie bisher nicht besitzt.
Ich selbst benutze diese 4Gb Variante und folgendes Zubehör:
(Mit (*) gekennzeichnete Links sind Affiliate-Links, über die ich eine Provision erhalte. Wenn du auf einen solchen Affiliate-Link klickst und über diesen einkaufst, bekomme ich eine Provision von dem Anbieter / Programm. Für dich verändert sich der Preis nicht.)
- einen Raspberry Pi 4GB
- ein Gehäuse für den Raspberry Pi
- ein offizielles Netzteil
- 32 GB Micro SD
- ein SD-Kartenlesegerät
Software:
- Image-Datei https://www.raspberrypi.org/software/operating-systems/
- BalenaEtcher https://www.balena.io/etcher/
- Putty: https://www.putty.org/
Legen wir los
Beginnen wir damit, uns die notwendige Software / Tools für unsere Raspberry Pi Installation zu besorgen.
Die Links findest du etwas weiter oben unter “Software”.
Damit wir mit unserem Raspberry Pi überhaupt etwas anfangen können, benötigen wir ein Betriebssystem, welches wir auf die SD-Karte bekommen müssen.
Ich habe mich für das offizielle Pi OS entschieden. Es laufen aber auch diverse andere Distributionen auf dem Raspberry.
Um die aktuelle Pi OS Version zu erhalten, laden wir uns über raspberrypi.org die benötigte Image-Datei herunter:
Zurzeit stehen 3 Versionen zur Verfügung. Da wir in unserem Fall den Pi lediglich als kleinen Server nutzen wollen, also ohne Desktop, nehmen wir hier “Raspberry Pi OS Lite” und klicken auf download.
Während dieser läuft, können wir uns schon das nächste Tool besorgen, denn wir benötigen ja noch etwas, um dieses Image auf unsere SD-Karte zu bekommen.
Hier nutze ich balenaEtcher, du kannst natürlich auch jedes andere passende Tool dafür nutzen.
Klick auf der Seite einfach auf den grünen download-Button (portable-Version wird heruntergeladen).
Die SD-Karte passt nicht ins DVD-Laufwerk
Stimmt! Und da hat sie ja auch nichts zu suchen…
Aber ja, irgendwie muss unser PC die ja lesen/beschreiben. Also was nu?
Im Idealfall hast du – naja, dein PC – bereits ein eingebautes Kartenlesegerät. Dann einfach die SD-Karte in den passenden Slot stecken oder erst in deinen Adapter.
Sollte dein PC so etwas nicht haben, dann benötigst du ein externes Gerät, z.B dieses: SD-Kartenlesegerät (*)
Einfach an einen freien USB-Port anschließen und die SD-Karte in den passenden Slot stecken. Windows erkennt diese dann automatisch.
Jetzt haben wir so weit alle technischen Vorbereitungen getroffen und können beginnen, unser Image auf die SD-Karte zu schieben.
Bringen wir das Image auf die SD-Karte
- leere SD-Karte im Kartenlesegerät (oder eine die gelöscht werden kann)
- externes Lesegerät am PC angeschlossen
- Tools und Image heruntergeladen
Jetzt starten wir das Tool balenaEtcher und wählen über den Punkt “Flash from File” unser zuvor heruntergeladenes ImageFile aus (zip-Datei):
“Select Target” führt uns zu einer Geräteübersicht. Im Idealfall solltest du hier nur dein USB-Device sehen (die SD-Karte).
Bitte prüfe lieber genau ob es sich wirklich um die zu überschreibende SD-Karte handelt. Weg ist weg….
Solltest du dir sicher sein, dann wähle das Target mit einem Haken aus und klicke auf “Select(1)”.
Zu guter Letzt noch final mit dem Button “Flash!” das Flashen beginnen.
Nach einer kurzen Flash-Zeit erfolgt noch eine Validierung der Daten und deine SD-Karte ist mit dem Image beschrieben worden.
Nun kannst du das Tool schließen. Wir wollen allerdings noch einen Blick auf die Daten werfen. Dazu nimmst du bitte einmal kurz die SD-Karte aus dem Lesegerät und steckst sie erneut ein. Jetzt sollte Windows sie richtig erkennen und auch als Laufwerk (boot) anzeigen. Bestimmt möchte Windows das du die Karte formatierst. Machen wir natürlich nicht, sondern schließen diese Meldung und suchen über den Datei-Explorer das “boot”-Laufwerk.
Wir fummeln uns einen direkt aktivierten SSH-Zugriff in das Image
Da wir ja keinen Monitor und Tastatur anschließen wollen, müssen wir irgendwie anders an unseren Raspberry Pi kommen damit wir ihn einrichten und administrieren können. Dies geschieht über eine ssh-Verbindung (z.B. mit Putty), doch leider ist diese standardmäßig nicht aktiv.
Aber nicht verzagen, den Wolf fragen… und hier kommt auch schon die Lösung:
Ein wichtiger Schritt noch kurz vorher. Wenn du den Datei-Explorer aufrufst, zu “boot” wechselst und es bei dir in etwa so aussieht:
Dann sind bei dir die “Erweiterungen bei bekannten Dateitypen” ausgeblendet. Dies solltest du so oder so direkt ändern. Zum einen weil du sonst gleich nicht ohne weiteres eine Datei ohne Endung speichern kannst, und zum anderen weil es generell ein Risiko darstellt.
Beispiel, du siehst “ich_räume_dein_Konto_leer.mp3” und denkst dir, cooles Lied – muss ich reinhören. In Wirklichkeit steht aber hinter dem .mp3 noch ein .exe – und somit startest du eine ausführbare Datei die dir bestimmt keine Freude bereiten würde.
Also: Haken raus! Dazu öffnest du über den Datei-Explorer das Menü “Ansicht” und wählst “Optionen” aus:
Jetzt auch “Ansicht” und im unteren Teil nach der Option “Erweiterungen bei bekannten Dateitypen ausblenden” suchen und den Haken entfernen.
Mit OK bestätigen. Jetzt solltest du auch die Endungen einer Textdatei (txt) sehen können. Im oberen Beispiel die config.txt.
Aber jetzt legen wir wirklich los… versprochen:
Wir gehen mit dem Datei-Explorer in unser “boot”-Laufwerk und klicken mit der rechten Maustaste im Bereich der Dateien und erstellen eine neue Textdatei:
Diese nennen wir einfach nur “ssh” und löschen das .txt dahinter. Windows fragt nett nach ob wir das wirklich wollen, aber ja, wollen wir.
Tja… das war alles 🙂 SSH-Zugriff ist somit aktiviert!
WLAN auch noch… echt jetzt ? Ok…
Ich kann zwar nur davon abraten WLAN zu nutzen und empfehle ein LAN-Kabel, aber vielleicht klappt es bei euch nicht, oder du willst den Raspberry Pi als Uhr am Handgelenk tragen und möchtest nicht über das Kabel stolpern. Alles kein Problem, nur benötigen wir dazu noch eine weitere Datei die wir uns auf dem “boot”-Laufwerk anlegen müssen:
- rechtsklick im Dateibereich und neue Textdatei erstellen
- diese nennen wir “wpa_supplicant.conf” (keine .txt – du erinnerst dich?)
- Und schreiben in diese Datei folgendes:
country=DE ctrl_interface=DIR=/var/run/wpa_supplicant GROUP=netdev update_config=1 network={ ssid="WLAN-NAME" psk="Passwort" key_mgmt=WPA-PSK }
- ssid = hier muss der Name deines WLAN-Netzes hinein (welches du sicher auch am Handy nutzt)
- psk= Passwort für dein Wlan (test123 ist nicht wirklich gut….)
Datei speichern und du hast es geschafft. Dein Raspberry Pi sollte jetzt in der Lage sein sich direkt mit deinem Funknetz verbinden zu können.
Jetzt sind alle Dateien vorbereitet und wir sollten man zur Tat schreiten.
Dazu entfernst du die SD-Karte aus deinem PC/Kartenlesegerät und steckst sie in deinen Raspberry Pi.
Strom dazu, LAN-Kabel einstecken (oder WLAN nutzen) und warten bis er hochgefahren ist.
Alles angeschlossen und nu?
Damit wir unsere Raspberry Pi Installation erfolgreich durchführen können, müssen wir noch herausbekommen welche IP-Adresse unser Pi bekommen hat.
Hier wird es ein wenig kniffelig, da es je nach System / Router / Netzwerk ein wenig anders ist.
Grundsätzlich wirst du es bei einer normalen Haushaltskonfiguration aber auf deinem Router sehen (z.B Fritzbox).
Diese rufst du über deinen Webbrowser auf (z.B. fritz.box oder die IP) und wechselst in das Menü “Heimnetz” – “Netzwerk”.
Dort siehst du alle deine Geräte. Und irgendwo auch ein Gerät mit dem Namen “raspberrypi”.
Was du benötigst ist die IP die dort steht (am besten du weißt dem raspberry immer dieselbe zu. Auch hierfür gibt es eine Einstellung bei deinem Router)
Mit dieser IP verbindest du dich jetzt zum Beispiel via Putty mit deinem Raspberry Pi.
In meinem Fall hat mein Pi die IP 192.168.1.170 erhalten. Diese gebe ich jetzt bei Putty ein und klicke auf verbinden/open.
Die Warnmeldung kannst du mit “Ja” annehmen.
Nun erscheint ein Login-Prompt. Bei Auslieferung sind User und Passwort immer gleich:
Bei der Passworteingabe wirst du keine Zeichen sehen. Das ist ein normales Verhalten und sollte dich nicht verwundern.
user: pi
password: raspberry
Jetzt bist du erfolgreich auf deinem Raspberry Pi eingeloggt:
Eine nette Warnmeldung sagt dir auch, dass du das Passwort für den “pi”-User ändern solltest.
Dies geschieht mit dem Befehl passwd / erst das alte Password eingeben (raspberry) und danach zweimal dein neues. Am besten du schreibst es dir in einen Passwortmanager auf.
Der nächste Schritt sollte ein Update sein. Ich gehe hier jetzt nicht weiter auf die Befehle ein. Wenn du mehr zum Updaten wissen möchtest, kannst du es in diesem Artikel nachlesen.
Gib in dem Terminal jetzt folgendes ein:
sudo apt-get update && sudo apt-get upgrade
Jetzt werden die Paketlisten aktualisiert und das eigentliche Update gestartet. Bei der Meldung “Do you want to continue” einfach mit Y bestätigen.
Der ganze Vorgang wird etwas dauern, hab also Geduld 🙂
Nachdem dein Raspberry Pi jetzt auf dem neuesten Stand ist, müssen wir noch etwas grundsätzliches einrichten.
Dazu führst du den folgenden Befehl aus:
sudo raspi-config
Hiermit startest du ein Konfigurationsprogramm. Wir benötigen den Punkt “Advanced Options” und dann “Expand Filesystem”. Damit können wir nach dem Reboot auch unsere gesamte Kapazität der SD-Karte benutzen:
Weiterhin wollen wir mal unsere Umgebung lokalisieren. Also auf deutsch. Dazu wählen wir den Punkt “Localisation Options” aus und dann “Locale”.
Nun erscheint eine Auswahlliste in der du etwas herunterscrollen musst. Bis zu dem Punkt “de_DE.UTF-8 UTF-8” – mit SPACE markieren, mit TAB auf ok springen und mit Enter bestätigen.
Ein weiteres Fenster erscheint, bei dem du erneut “de_DE.UTF-8” auswählst und bestätigst.
Wenn die Lokalisierung durchgeführt wurde wählst du erneut den Punkt “Localisation Options” aus und dann “Timezone”.
Das erscheinende “EUROPE” mit Enter bestätigen und anstelle von London wählen wir “Berlin” – und ENTER.
Das war es jetzt wirklich mit der Grundinstallation deines Raspberry Pi. Springe mit TAB 2x weiter so das “Finish” ausgewählt ist und bestätige dieses.
Auch den nächsten Hinweis, ob du rebooten möchtest, nimmst du mal so hin und drückst YES – Enter.
Herzlichen Glückwunsch! Du hast es geschafft dich hier durchzulesen und deinen Raspberry zu installieren. Ich wünsche dir viel Spaß mit ihm. 🙂
Kurze Zusammenfassung der Schritte:
- IP des Raspberry herausfinden (Router)
- Verbindung z.B. mit Putty zu deinem Raspberry aufbauen
- Login mit User pi und Passwort raspberry
- Passwort für User pi mit passwd ändern
- Update starten mit: sudo apt-get update && sudo apt-get upgrade
- Konfiguration starten: sudo raspi-config
- “Advanced Options” und dann “Expand Filesystem” auswählen
- “Localisation Options” – “Locale” – “de_DE.UTF-8 UTF-8” auswählen und bestätigen
- “Localisation Options” – “Timezone” – “EUROPE” – “Berlin” auswählen
- “Finish” – “reboot” – FERTIG
Ein Video für alle Lesemuffel 😛
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